Schlagwort-Archiv: leben

Adventkalender, 24. Türchen: Schöne Weihnachten!

Der letzte Punsch ist ausgetrunken, die letzten Jobs vor den Feiertagen sind erledigt, die elektrischen Kerzen am Christbaum brennen, die Wohnung ist geputzt, die Nachspeise ist vorbereitet, die Steaks warten darauf, dass sie in der Pfanne brutzeln dürfen. In den sozialen Medien werden die ersten Weihnachtsbaum-Fotos geteilt. Die Spotify-“Nie wieder last Christmas“-Playlist spielt „River“ von Joni Mitchell und „Fairytale of New York“ von den Pogues auf und ab.

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Ich hab mich verliebt! In Nordindien.

Ich hab mich verliebt! Und zwar in ein ganz wunderbares Land: Indien. Konkret in den Bundesstaat Rajasthan. Frisch dem Flugzeug entstiegen (so frisch man nach rund 24-stündiger Anreise eben sein kann), nach der mühsamen Kontrolle am Migrations-Schalter und dem Warten am Gepäckband flutschen wir hinaus in die große Vorhalle. Dann noch einmal raus in die fast 40 Grad heiße Sauna namens Delhi. Flugs ins Hotel, frisch machen, Abendessen. Später vor dem Hotel stehen. Einfach auf die Straße schauen. In die Stadt, die scheinbar niemals schläft. Mitten ins Leben. An der Kreuzung warten die Autos darauf, dass sie in die Nacht entlassen werden. Unter dem Schein der mageren Straßenbeleuchtung vereinen sich feuchte Luft und aufgeheiztes Blech zu einem Dampfgebilde und wandern in die Atmosphäre. Langsam schaue ich daran hoch, sauge alles auf, rieche die stickige Luft, sehe die hektischen Menschen, die doch nicht hektisch wirken. Nehme einen Zug aus meiner Zigarette und lächle. Ich bin angekommen.

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Tod unter der Reichsbrücke

In diesem Text geht es um das Sterben eines mir unbekannten Mannes. Ich stelle das deshalb an den Anfang, weil ich sicher bin, dass nicht jeder so etwas lesen möchte. Überlegt, ob ich das überhaupt veröffentlichen möchte, habe ich lange und intensiv. Ich habe mich schließlich dafür entschieden, denn es ist nun einmal real und es ist mir passiert. Daher ist alles, was ich hier schreibe, auch meine Sichtweise der Dinge. Wie es anderen Menschen geht, die Ähnliches erlebt haben, darüber maße ich mir selbstverständlich kein Urteil an. So viel nur vorab.

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Balkonliebe

Ich wurde inspiriert, hier auch mal weniger zu schreiben. Dann geht nämlich gerade in sehr arbeitsreichen Zeiten mehr. Was mich auf das Thema „mein Sommerarbeitsplatz ist eröffnet“ bringt. Wer sein eigener Chef ist, darf ja praktisch arbeiten, wann, wo und wie er will. Bei mir spielt vor allem das Wo eine übergeordnete Rolle. Wann und wie, da habe ich mein mehr oder weniger fixes System. Aber das Wo, das suche ich mir gerne aus. Hin und wieder sitze ich gerne direkt beim Kunden (wenn man die meiste Zeit ohne Kollegen verbringt, gehen sie einem wirklich ab), meistens wird mein Wohnzimmertisch zum Arbeitsplatz und viel zu selten verbringe ich Zeit auf meinem eigentlichen Schreibtisch. Letzteres liegt daran, dass dieser nicht in einem eigenen Zimmer steht, sondern nur in einem kleinen Teil der Küche – ich will nicht unzufrieden sein, aber nach mehr als drei Jahren der Selbstständigkeit hoffe ich inzwischen darauf, bald eine Wohnung mit eigenem Arbeitszimmer zu finden.

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Freud‘ und Leid, ein unzertrennliches Paar

Uns Wienern wird ja gerne ein gewisser Hang zum Morbiden unterstellt. Das mag durchaus stimmen, sofern es um die Theorie geht. Hunderte oder vielleicht sogar tausende Buchtitel zeugen davon. Auch ich bin bekennender Fan etwa des Kriminalmuseums im zweiten Bezirk, düsterer Bücher und Filme, ich besuche gerne Friedhöfe, mache Stadtspaziergänge und lasse mir dabei erzählen, welche Tragödien sich in manchen – bis heute erhaltenen – Gebäuden meiner Stadt abgespielt haben (zum Beispiel die Morde an jungen Frauen durch Gräfin Bathory in der Blutgasse). Die Faszination am Grausamen.

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