Die liebe Etosha hat mich gebeten, etwas zum Thema „Wie teilt man ein Leben miteinander?“ zu bloggen. Lustigerweise ist genau das ein Thema, über das ich mich vor Kurzem recht ausführlich unterhalten habe, also fasse ich meine Gedanken dazu sehr gerne zusammen. Zunächst einmal: Ich habe leider keine Ahnung, nur so ein paar Ideen. Fakt ist nämlich: Ich bin 37 Jahre alt und habe noch nie mit einem Menschen zusammen gelebt. Und ich habe absolut keine Ahnung, ob ich jemals bereits dafür sein werde. Beziehungsweise, ob das für mich erstrebenswert ist. Ich weiß, dass meine Freundin N. sehr lachen wird, wenn sie das hier liest: Aber tatsächlich ist sie seit sehr, sehr langer Zeit oder vielleicht sogar überhaupt, ich weiß es nicht mehr, der erste Mensch, mit dem ich überhaupt zwei Wochen am Stück quasi zusammen gelebt habe. Weil wir uns während unserer Vietnam-Reise im Herbst ein Zimmer geteilt haben. Hat übrigens super funktioniert. 😉
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Just one more Tinder-Story…
Über Dating-Apps ist schon so viel geschrieben worden, dass ich dazu ursprünglich kein Wort mehr verlieren wollte. Nun ist es aber so, dass ich in den letzten Tagen wahnsinnig viel darüber gesprochen habe und inzwischen bin ich ja ein bisschen Expertin in diesem Feld geworden. Und tatsächlich gibt es doch noch etwas zu sagen. Also bitte: Das hier wird dann vermutlich wirklich meine letzte Tinder-Story…
Tinder, again…
„Gemeinsame Erlebnisse finde ich zum Beispiel wichtig“, sagt er. „Okay, wait“, erwidere ich skeptisch, „das kann ja vieles sein…“ Er enttäuscht mich nicht. „Naja, mir ist einfach wichtig, dass man gemeinsam Blödsinn machen kann, spontan ist, das Leben genießt, die Welt entdeckt, Dinge erlebt, Freunde trifft oder auch einfach mal gemeinsam nichts tut. Wenn man Lust hat, den ganzen Tag im Bett zu verbringen, warum nicht auch das?“
Achterbahn der schrägen Dinge
„Ich bin einfach glücklich… Oops, hab ich das gesagt?“ Meine Bekannte schaut mich verwundert an. „Naja, es ist nicht so, dass ich nie glücklich wäre, aber der Satz ist mir schon lange nicht mehr über die Lippen gekommen“, lache ich. Im Moment fühle ich mich tatsächlich so, als hätte ich in einer Achterbahn Platz genommen, würde die Arme ausstrecken und jeden Luftzug, jedes einzelne Looping genießen. Als könnte ich die Aufs und Abs, die das Leben bietet, endlich als einen Teil von mir akzeptieren. Sicherlich ist an dem fetten Grinser, den ich jetzt ständig im Gesicht trage, auch die Tatsache schuld, dass ich in eineinhalb Wochen im Flieger nach Hanoi sitzen werde. Reisefieber. Unbändige Vorfreude. Erinnerungen an meine Indien-Reise vom letzten Jahr werden wach. Die gigantischen Bauwerke. Die Unmengen an Menschen, zwischen denen ich mich so lebendig gefühlt habe. Die langen, entspannten Busfahrten mit der an uns vorbeiziehenden Landschaft. Neue Menschen, die teilweise zu Freunden geworden sind. Viele kleine Abenteuer. Das Leben war plötzlich so leicht und an dieses Gefühl erinnere ich mich wieder, während ich diese Zeilen schreibe. Der Alltagswahnsinn hatte mich das zwischendurch ein wenig vergessen lassen.
Ein Schloss, sie zu knechten…
Über Liebesschlösser habe ich mich hier schon vor drei Jahren ausgelassen. Das macht aber nichts. Das Thema regt mich heute noch genauso auf wie damals. Wer zum verknallten Kuckuck nochmal ist jemals auf die Idee gekommen, ein Vorhängeschloss zum Liebessymbol zu machen? Ein Schloss steht nicht für Liebe, sondern für Besitz. Sorry to say. Möglicherweise darf man dem Italiener Federico Moccia die Schuld an der weltweit verbreiteten Altmetallsammlungen geben. Laut FAZ bringen in seinem Bestseller-Roman „Ich steh auf dich“ aus dem Jahr 2006 zwei Verliebte ein Vorhängeschloss an einer Laterne auf einer Brücke in Rom an und versenken den Schlüssel im Tiber. „Gut zweitausend Jahre war die antike Milvische Brücke komplett vorhängeschlossfrei – doch schon kurz nach Erscheinen des Romans erlag die erste Brückenlaterne der Last der Liebeshinterlassenschaften und knickte um“, schreibt der FAZ-Autor Oliver Maria Schmitt in seinem Artikel über das Liebesschlösser-Drama.
Verwirrte Generation
Ursprünglich sollte dieser Text „Generation beziehungsgestört“ heißen. Aber abgesehen davon, dass es ein Buch mit dem Titel bereits gibt, wie ich mittlerweile erfahren habe, passt für mich der Ausdruck „Verwirrte Generation“ besser. Wenn ich an mein eigenes Leben denke, wenn ich eure Facebook-Postings und eure Tweets lese, ich führe mit euch unzählige Dialoge, dann fällt mir einfach eine allgemeine Verwirrtheit auf, was Beziehungen betrifft.