Stadtkind durch und durch. So würde ich mich grundsätzlich bezeichnen. Allerdings habe ich auch leicht reden. Ich bin Rande Wiens aufgewachsen und lebe dort bis heute. Nicht, dass ich mich nicht schon in anderen Grätzeln nach leistbarem Wohnraum umgeschaut hätte, denn der wird in Kaisermühlen inzwischen immer rarer. Was mich nicht weiter verwundert. Früher wollten nur wenige „über die Donau“ ziehen, heute schätzen immer mehr Menschen das Leben im Grünen, aber eben mit sehr guter Anbindung an die inneren Bezirke. Wenn’s schnell geht, bin ich in 15 Minuten am Stephansplatz. Das führt eben leider auch dazu, dass in meinem Bezirksteil an praktisch jedem Ort, an dem ein altes Haus abgerissen wird, ein neues mit superteuren Eigentumswohnungen entsteht. Früher oder später werde ich mich wohl entscheiden müssen: Weiterhin am Wasser leben, dafür auf ein Zimmer mehr verzichten und meinen cholerischen Nachbarn Herrn Alfred in Kauf nehmen, oder mich nach einem neuen Grätzel umschauen, das mir ein zumindest annähernd so schönes Zuhause bieten kann.
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Das war der Urban Waters Cup 2016
Endlich habe ich es auch mal geschafft, beim Urban Waters Cup 2016 vorbei zu schauen. Den veranstaltet Philipp, der Bruder meiner Schwägerin, schon seit ein paar Jahren auf der Donauinsel. Kurz zusammengefasst geht es darum, den Reichsbrückenpfeiler zu erklimmen. Und zwar nicht irgendwie, sondern auf vorgegebenen Routen. Wie man es schafft, da rauf zu klettern, schon überhaupt, wenn man sich direkt aus dem Wasser hievt, geht mir zwar nach stundenlangem Zuschauen immer noch nicht ein, aber umso größer ist meine Bewunderung für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wer Spaß am Klettern hat und sich das zutraut, sollte nächstes Jahr also unbedingt dabei sein. 😉
My Grätzel is my Castle
„Über die Donau zieht man nicht“, hat man früher gerne gesagt. Meine Eltern haben den Rat glücklicherweise nicht beherzigt und es dennoch gewagt. Zwar hat Kaisermühlen damals nicht mehr den Spitznamen „Hungerinsel“ getragen, auch das sogenannte „Brettldorf“ ist längst Vergangenheit gewesen, dennoch hat das Grätzel nicht unbedingt zu den Traum-Wohnorten der Wiener gezählt. Klar, die sind gerne zum Schwimmen über die Donau gekommen (das tun sie heute noch), sind aber danach wahrscheinlich genauso gerne wieder nach Hause gefahren.
Donaustädter Höhenrausch
Es hätte eine wunderbare Liebesgeschichte werden können, diese Sache zwischen dem DC Tower auf der Wiener Donauplatte und mir. Als Kaisermühlnerin habe ich den Bau des höchsten Gebäudes des Landes natürlich hautnah verfolgt. Das war gar nicht anders möglich, denn fast täglich ist der „Große“ 2011 um ein weiteres Stück gewachsen. Hochgezogen in Windeseile. Und dann durfte ich rauf auf die Baustelle …
Großer Turm, große Erwartungen
Vor ein paar Monaten haben Freunde Besuch aus New York erwartet. Was ich ihnen in Wien zeigen würde, haben sie mich gefragt. Ich bin in so etwas nicht gut. Ich liebe meine Stadt und kenne natürlich sehr viele schöne Ecken. Und die großen Sehenswürdigkeiten, klar. Aber was man in ein paar Tagen Wien unbedingt sehen muss? Spontan gefragt? Keine Ahnung. „Hm, die Aussichtsplattform am DC Tower hat gerade aufgemacht“, habe ich gesagt. „Aber meinst du, das beeindruckt Menschen, die sicher schon oft am Empire State Building gewesen sind?“ Berechtigte Gegenfrage. Vermutlich nicht.