Paarweise – oder: die Sockentheorie

„Es gibt Frauen, die ihre Socken irgendwie(!) aufhängen?“ Gut, wer ankündigt, darüber zu bloggen, warum Frauen mit chaotischen Socken-Aufhäng-Gewohnheiten kaum mit Männern zusammenpassen, die ihre Socken streng sortiert über die Wäscheleine legen, muss wohl auch mit solchen Fragen rechnen. Touché. Und ja! Kreuz und quer. So wie sie aus dem Wäschesack kommen.

Wie Mann und Frau überhaupt auf so ein Thema kommen, fragt Freundin E. Tja, so: Spätabendliches Telefonat mal wieder. „Was machst du grad?“ – „Ich häng‘ meine Wäsche auf.“ – „Ach, sag bloß, bist du einer von denen, die ihre Socken gleich paarweise zusammenhängen…?“ – (Schmunzeln am anderen Ende der Leitung:) „Ja genau, ich bin einer von denen.“ – „Oh.“

Kopfkino:

Er: Sortiert T-Shirts, Hemden und Socken nach Farbe.
Sie: Besitzt ausschließlich schwarze Socken. Sortiert gar nichts, schon überhaupt nicht Socken. Bügelt nicht mal.

Er: Führt strikt sein Haushaltsbuch. Wenn er 3,40 für einen Kaffee ausgibt, weiß er das.
Sie: Ist noch immer erstaunt, dass sie ihre geschäftliche Buchhaltung so gut im Griff hat. Wenn sie privat 3,40 für einen Kaffee ausgibt, ist das so.
Er: Würde übrigens nie 3,40 für einen Kaffee ausgeben.

Er: Stapelt die Legosteine der Kinder nach Farbe und Größe. Die Kids finden es weniger lustig und beschießen ihn mit dafür Steinen –> Hausarrest.
Sie: Schnappt sich die Kids und geht mit ihnen eine Schneeballschlacht machen.
(Dieses Kopfkino reicht allerdings sehr weit in die Zukunft. ;))

Er: Weiß vorm Schlafengehen, was er nach dem Aufwachen anzieht. Es liegt ja ausgebreitet am Sessel neben dem Bett.
Sie: Räumt nach dem Aufstehen den halben Kleiderschrank aus. Täglich. Irgendwas zum Anziehen muss ja drin sein.

Er: Geht ausschließlich an sicheren Kreuzungen über die Straße. Ampeln und Zebrastreifen sind seine Freunde. Laut Verkehrsstatistik ist alles andere ja sehr gefährlich.
Sie: Nur, wenn Kinder in der Nähe sind. Wenigstens.

„So gut sortierte Männer passen einfach nicht zu Frauen, denen es blunz’n ist, ob die Socken paarweise hängen oder nicht“, sagt sie. „Außer, sie können die Männer dazu bringen, ihre Socken mit aufzuhängen“, wirft R. ein. Er muss es ja wissen.

Und der Paartherapeut Wolfgang Schmidbauer (der muss es sogar noch besser wissen), meint im Interview mit dem Zeit Magazin: „Ich glaube, es fällt leichter, wenn der Mann die Person ist, die der Partnerin alles hinterherräumt. Männer tun sich leichter mit dem Rollenbild, Ordnung und Struktur zu schaffen.“

Na dann ist ja alles gut. Und ehrlich: Hauptsache, die Socken hängen und verschimmeln nicht im Wäschesack. Soll’s nämlich auch geben.

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