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Ein Schloss, sie zu knechten…

Über Liebesschlösser habe ich mich hier schon vor drei Jahren ausgelassen. Das macht aber nichts. Das Thema regt mich heute noch genauso auf wie damals. Wer zum verknallten Kuckuck nochmal ist jemals auf die Idee gekommen, ein Vorhängeschloss zum Liebessymbol zu machen? Ein Schloss steht nicht für Liebe, sondern für Besitz. Sorry to say. Möglicherweise darf man dem Italiener Federico Moccia die Schuld an der weltweit verbreiteten Altmetallsammlungen geben. Laut FAZ bringen in seinem Bestseller-Roman „Ich steh auf dich“ aus dem Jahr 2006 zwei Verliebte ein Vorhängeschloss an einer Laterne auf einer Brücke in Rom an und versenken den Schlüssel im Tiber. „Gut zweitausend Jahre war die antike Milvische Brücke komplett vorhängeschlossfrei – doch schon kurz nach Erscheinen des Romans erlag die erste Brückenlaterne der Last der Liebeshinterlassenschaften und knickte um“, schreibt der FAZ-Autor Oliver Maria Schmitt in seinem Artikel über das Liebesschlösser-Drama.

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Nachts im Wiener Prater

Stille Nacht? Schrille Nacht! Für alle, die etwas erleben möchten, aber auch für Freunde der Langzeitbelichtung ist der Wiener Prater der perfekte Ort. Anfängliche Bedenken, mich Nachts dort aufzuhalten (auch vor mir macht die mediale Berichterstattung leider nicht immer Halt), lösen sich rasch in Luft auf. Beinahe an jeder Ecke begegnen wir Securities, von denen uns einer sogar freundlicherweise den Weg zur nächsten Toilette weist. Normalerweise begegne ich dieser Berufsgruppe eher mit Respektabstand, aber hier finde ich es irgendwie beruhigend.

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Das war der Urban Waters Cup 2016

Endlich habe ich es auch mal geschafft, beim Urban Waters Cup 2016 vorbei zu schauen. Den veranstaltet Philipp, der Bruder meiner Schwägerin, schon seit ein paar Jahren auf der Donauinsel. Kurz zusammengefasst geht es darum, den Reichsbrückenpfeiler zu erklimmen. Und zwar nicht irgendwie, sondern auf vorgegebenen Routen. Wie man es schafft, da rauf zu klettern, schon überhaupt, wenn man sich direkt aus dem Wasser hievt, geht mir zwar nach stundenlangem Zuschauen immer noch nicht ein, aber umso größer ist meine Bewunderung für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wer Spaß am Klettern hat und sich das zutraut, sollte nächstes Jahr also unbedingt dabei sein. 😉

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Wie sich zwei Männer nach über 50 Jahren wieder getroffen haben und nun nach Leuten aus ihrer Zeit im Franz-Domes-Heim suchen

Väter und Töchter haben ja oft mehr gemeinsam, als es den Töchtern (zumindest in Teenager-Trotzphasen) manchmal lieb ist. Bei meinem Papa und mir ist das auch so. Eines gehört aber definitiv nicht dazu: Während ich mit meinen Freunden aus der Schulzeit entweder gar nichts mehr zu tun habe oder sich unser Kontakt weitgehend auf Facebook beschränkt, zieht es den Herrn Papa Woche für Woche zum Heurigen, um dort Freunde zu treffen, mit denen er großteils schon einen Teil seiner Kindheit verbracht hat.

Mein Papa, Josef Karrer
Mein Papa, Josef Karrer, in jungen Jahren

Eine Antwort auf die Frage, wie sich Freundschaften über so viele Jahrzehnte halten können, habe ich bis heute nicht gefunden, dafür kenne ich jetzt eine Geschichte, die damit zu tun hat. Irgendwann vor einigen Wochen sitzen meine Eltern und ich zusammen, als mein Papa plötzlich etwas loswerden will. Eine Bitte hätte er an mich. Ein gewisser Norbert Tischelmayer hätte ihn kontaktiert. Ein Mann, den er seit seiner Zeit als Lehrling nicht mehr gesehen hat. Inzwischen hätten sie sich getroffen und Norbert hätte ihm von seinem Vorhaben erzählt, ein Treffen zu organisieren. Und zwar ein Wiedersehen jener Leute, mit denen ihn und meinen Papa eine gemeinsame Zeit im Franz-Domes-Lehrlingsheim verbindet. Eine schöne Zeit, wie beide immer wieder betonen.

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„Oh, ein Taubsi!“ Was ich in meinen ersten Stunden als Pokémon-Go-Jägerin gelernt habe…

„Schau mal, ein Taubsi!“ Meine Mutter fragt sich vermutlich gerade, wen oder was sie da 36 Jahre lang großgezogen hat. Geduldig folgt sie mir trotzdem ein paar Meter weiter. Ich habe eigentlich keine Ahnung, was ein Taubsi sein soll. Aber anscheinend ist es sowas wie eine Eule und ich soll es jetzt fangen, sagt meine Handy-App. Sekundenlang stehen wir einen Moment später gemeinsam vor einer Hausmauer, starren auf einen Geist und ich wirke dabei wie eine Frau, die gerade ein Katzenbaby gefunden hat und nun überlegt, wo sie auf die Schnelle ein Schälchen Milch herbekommt. Immerhin versuche ich nicht, das eulenartige Ding, das lediglich auf meinem Handy-Display Realität ist, zu streicheln. Dafür verdecke ich mit meiner Hand verschämt mein iphone, als jemand vorbei kommt. Wie peinlich…

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