Schlagwort-Archive: leben

Balkonliebe

Ich wurde inspiriert, hier auch mal weniger zu schreiben. Dann geht nämlich gerade in sehr arbeitsreichen Zeiten mehr. Was mich auf das Thema „mein Sommerarbeitsplatz ist eröffnet“ bringt. Wer sein eigener Chef ist, darf ja praktisch arbeiten, wann, wo und wie er will. Bei mir spielt vor allem das Wo eine übergeordnete Rolle. Wann und wie, da habe ich mein mehr oder weniger fixes System. Aber das Wo, das suche ich mir gerne aus. Hin und wieder sitze ich gerne direkt beim Kunden (wenn man die meiste Zeit ohne Kollegen verbringt, gehen sie einem wirklich ab), meistens wird mein Wohnzimmertisch zum Arbeitsplatz und viel zu selten verbringe ich Zeit auf meinem eigentlichen Schreibtisch. Letzteres liegt daran, dass dieser nicht in einem eigenen Zimmer steht, sondern nur in einem kleinen Teil der Küche – ich will nicht unzufrieden sein, aber nach mehr als drei Jahren der Selbstständigkeit hoffe ich inzwischen darauf, bald eine Wohnung mit eigenem Arbeitszimmer zu finden.

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Freud‘ und Leid, ein unzertrennliches Paar

Uns Wienern wird ja gerne ein gewisser Hang zum Morbiden unterstellt. Das mag durchaus stimmen, sofern es um die Theorie geht. Hunderte oder vielleicht sogar tausende Buchtitel zeugen davon. Auch ich bin bekennender Fan etwa des Kriminalmuseums im zweiten Bezirk, düsterer Bücher und Filme, ich besuche gerne Friedhöfe, mache Stadtspaziergänge und lasse mir dabei erzählen, welche Tragödien sich in manchen – bis heute erhaltenen – Gebäuden meiner Stadt abgespielt haben (zum Beispiel die Morde an jungen Frauen durch Gräfin Bathory in der Blutgasse). Die Faszination am Grausamen.

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Der perfekte Tag

Stell dir vor, du hättest nur einen Tag Zeit. Der perfekte Tag. Der letzte Tag deines Lebens. Der letzte Tag allen Lebens? 24 Stunden ohne Kompromisse. Was würdest du tun?

Ich würde mir den Mann schnappen, den ich küssen will. Und würde ihn küssen. Es gäbe keine Konsequenzen. Keine Angst. Alles wäre gut, wie es ist. Wir würden uns nahe sein, sehr nahe. Ausgiebig brunchen. Bei mir. Er würde Kaffee kochen. Ich würde Milch kaufen gehen. (Es ist doch immer die Milch, die ausgeht.) Wir würden gemeinsam Eier mit Speck braten, Brot scheiden, Orangen auspressen. Wir würden den gesamten Kühlschrankinhalt über den Fliesenboden verteilen. Und lachen, wir würden ganz viel lachen. Über die ausgegangene Milch. Über den Kaffee, den ich mal wieder neben statt in die Tasse geschüttet habe. Über das Chaos. Über dumme Schlagzeilen in unseren Lieblingszeitungen. Wir würden uns gegenseitig mit Mehl bewerfen. Ich würde mich lachend auf die Couch fallen lassen und er würde sich zu mir legen. Mir durch die Haare fahren, mich küssen, mich berühren…

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50 Shades of Green

Da sind sie doch noch: die Tränchen. Beim Abschied heute Morgen habe ich kein einziges verdrückt, jetzt kommen sie umso heftiger. Vier intensive Wochen hinterlassen eben ihre Spuren – und das ist gut so. Ich kann nicht zählen, wie viele Umarmungen ich hinter mir habe. Jede einzelne davon hat gut getan. Vielleicht werden wir in dieser Konstellation niemals wieder zusammen kommen, vielleicht aber doch. Das Universum wird schon wissen, was es uns zumuten kann. Für mich ist es trotz allem Trennungsschmerz (Vier Wochen! Himmel und ein bisschen Hölle! Leicht war’s nicht immer, aber schön und gut und notwendig.) kein Abschied. Denn Abschied heißt: für immer. Und unser „Servus, Baba und bis bald“ war kein Abschied für immer. Man trifft einander immer zweimal im Leben. Ich hoffe, es wird mehr als nur zweimal sein.

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