Sommer. Eine Liebeserklärung.

Du fehlst mir, Sommer. Die Leichtigkeit meiner Schritte, wenn ich auf dünnen Sohlen über den aufgeheizten Beton schlurfe. Das Gefühl der Grases unter meinen nackten Füßen. Der warme Fahrtwind, der meine Haare umspielt. Kurze, heftige Regengüsse, die Abkühlung versprechen, um dieses Versprechen dann doch zu brechen. Und dennoch ist es ein schöner Traum. Heftige Sommergewitter. Die vielen kleinen Sommersprossen in meinem Gesicht. Gebräunte Haut.

Die letzten Sonnenstrahlen des Tages, die langsam hinter dem Horizont verschwinden. Leuchtende Augen, in denen sich Sonnenuntergänge im rötesten Rot, im orangesten Orange und im pinkesten Pink spiegeln. Diese Nächte, in denen alles möglich scheint. Wir laufen leichtfüßig durch Klein-Bangkok, das eigentlich Wien heißt, erklimmen die Dachterrassen und Hinterhöfe, vertiefen uns in Gespräche, wiegen uns im Urlaub. Dicke, Schatten spendende Bäume. Palmen in großen Kübeltöpfen. Kühles Bier. Glasklare, bunte Cocktails. In Vollmondnächten hinterlassen wir auf der glatten Wasseroberfläche Spuren, die im nächsten Augenblick wieder verschwinden. Wir leben unser Leben wie immer und doch irgendwie in den Tag hinein. Im Sommer fühlt sich selbst das Wäschewaschen leichter an. Keine schweren Textilien, nur zarter Stoff, aus dem die Feuchtigkeit in Windeseile verdampft. Wir hatten eine tolle Zeit, du und ich. Ich sehne mich danach, mir die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen. Die Augen geschlossen, angelehnt eine Steinmauer und leise seufzend, weil diese Jahreszeit einfach nie zu Ende gehen sollte.

Die 7 besten Dinge am Sommer in Wien:

 

Freibäder

Noch immer hängt die Badetasche an der Schlafzimmertüre, für eine Fortsetzung der #HallenbadDiaries werde ich sie auch im Winter brauchen. Ich mag den Geruch von Chlor und diese ganz spezielle Geräuschkulisse aus Plätschern und vom Wasser verschluckten Gelächter. Aber noch mehr mag ich es, mich im Gras so lange von der Sonne wärmen zu lassen, bis ich es nicht mehr aushalte und im Wasser ein wenig Abkühlung finde. Im Wasser verbrachte Stunden: Ich hab nicht mitgezählt.

Sonnenuntergänge

Meine liebsten Fotospots in diesem Sommer: Alte Donau, Neue Donau, Donau. Hauptsache am Wasser und ich kann zwischendurch die Zehen ins kühle Nass strecken. Mein liebster Sonnenuntergang-Moment: Jener, in dem die Stadt gerade erst eingeschlafen ist, um plötzlich mit einem Knopfdruck wieder zum Leben erweckt zu werden. In meiner Fantasie gibt es nämlich diesen einen Menschen, der in Wien jeden Abend pünktlich alle Lichter gleichzeitig einschaltet.

Sommergewitter

Gewitter sind zu jeder Jahreszeit einfach geil. Aber niemals sind sie so mächtig und wunderschön wie im Sommer. Am Balkon verbrachte Gewitternächte: mindestens vier.

Schanigärten

Flanieren, sich einen netten Platz aussuchen und das Getümmel beobachten. Sommer in der Stadt ist echt okay, wenn man ihn im Schanigarten verbringen kann. Meine Top7 Schanigärten: gibt’s hier.

Rooftopbars

Noch wunderbarer als Schanigärten sind Bars über den Dächern Wiens. Die coolsten Rooftopbars, die mich 2018 bestimmt wiedersehen werden: Das Lamée in der Rotenturmstraße, wo der Stephansdom zum Greifen nahe scheint und der Sonnenuntergang quasi zum Cocktail dazu serviert wird. Das Atmosphere im Ritz Carlton, wo ich zwar einen der teuersten, aber in jedem Fall auch einen der besten Cocktails meines Lebens getrunken habe. Dazu gibt’s die Lichter der Großstadt und sogar kuschelige Decken für kühlere Sommerabende, die erahnen lassen, wie kuschelig erst die Bademäntel in den für mich unbezahlbaren Zimmern sein müssen. Auch sehr nett: Der Dachboden des 25hours Hotels mit ziemlich guter Stimmung und ebenfalls großartiger Aussicht.

Waldspaziergänge

Es gibt so viele schöne, kühle Plätze, auch mitten in der Stadt. Sie zu entdecken ist eine Challenge, die ich jeden Sommer gerne wieder annehme. Wieder und neu entdeckte schattige Plätze: Steinhofgründe, Wilhelminenberg, Setagayapark, Böhmischer Prater.

Hitzesudern

Ehrlich, Leute, wir sind Wienerinnen und Wiener, uns wurde das Sudern bereits in die Wiege gelegt. Was wäre also ein Sommer ohne Hitzesudern? 😉

 

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2 Gedanken zu „Sommer. Eine Liebeserklärung.“

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