Eine Frau „bewacht“ das österreichische Parlament: Pallas Athene, die griechische Göttin der Weisheit, der Strategie, der Krieges und des Friedens. Die fünfeinhalb Meter hohe Statue ragt aus dem Brunnen vor dem Haupteingang, gut sichtbar von der Ringstraße aus. In ihrer rechten Hand hält Athene die Siegesgöttin Nike, in ihrer linken Hand einen Speer.
Figur der Pallas Athene war gar nicht vorgesehen
Entworfen hat den Brunnen der Architekt Theophil Hansen als Teil des Gebäudes. Das war um 1870 herum. Allerdings sollte an Stelle der Pallas Athene ursprünglich die Figur der „Mater Austria“ stehen. Sie symbolisiert den österreichischen Staat, dem die Kronländer huldigen. Vermutlich auf Grund von Spannungen innerhalb der Monarchie entschied man sich schließlich doch für eine neutralere Figur – und fand die der Pallas Athene.
Links und rechts neben der Säule, auf der Athene steht, sind die „gesetzgebende Gewalt“ (Figur mit Gesetzestafel) und die „ausübende Gewalt“ (Figur mit Richtschwert und Waagschale) dargestellt. Zu Athenes Füßen sind Donau, Inn, Elbe und Moldau in Form symbolisiert. Die vier Flüsse waren die wichtigsten des alten Österreichs.
Fertigstellung erst Jahre nach Hansens Tod
Errichtet wurde der Brunnen erst viele Jahre, nachdem das Parlamentsgebäude längst fertig gestellt und Theophil Hansen bereits verstorben war. Beim Bau soll sich der ausführende Bildhauer aber genau an Hansens Pläne gehalten haben.
Ganz ohne Darstellung der „Mater Austria“ ging es übrigens doch nicht: Eine allegorische Darstellung dieser befindet sich über dem Eingangstor zum Parlament.
Tipp: Mehr über Architektur und Geschichte des Parlamentsgebäudes
ist auf der Seite des österreichischen Parlaments nachzulesen.
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