Cakes and Balls. So heißt der Wien-Zyklus des britischen Fotografen Martin Parr. Dabei lässt der Künstler kein Klischee aus: Von Bällen und Kaffeehäusern über Prater und Gänsehäufel bis hin zu Schnitzel und Schrebergarten ist alles dabei.
Zu sehen sind diese und weitere Werke Parrs aktuell im Kunsthaus Wien. Darunter auch die Serie „Last Ressort“, für die der Fotograf Mitte der 80er-Jahre britische Strandszenen festhielt und mit der er bekannt wurde.
Das Absurde im Alltäglichen
Parrs Fotos sind nicht immer perfekt, das müssen sie aber auch nicht sein. Zumal sie nicht den Anspruch auf Perfektion haben. Vielmehr zeigt der Fotograf das Absurde, das Kuriose, das Normale, das aber oftmals gar nicht beachtet wird. Ob im Strandbad, auf Luxus-Partys zwischen den Schönen und Reichen oder vor Touristenattraktionen: Immer spielt Parr ganz bewusst mit Klischees. Auch in seiner Serie über Österreichs Hauptstadt.
„Ich glaube wirklich, ich war noch nie in einer so klischeehaften Stadt wie dieser.“
„Wien entspricht haargenau dem Bild, das man von der Stadt hat“, sagte der Fotograf im Presse-Interview. „Ihr alle hier seid genau so, wie ihr sein solltet. Ich glaube wirklich, ich war noch nie in einer so klischeehaften Stadt wie dieser.“
Man kann das natürlich als Kompliment verstehen oder auch nicht. Ich persönlich vermute, dass Parr mit seiner Einschätzung recht hat und das irgendwie gar nicht so übel ist. 😉
Infos zur Ausstellung
Noch bis 2. November 2016 ist die Martin-Parr-Retrospektive im Kunsthaus Wien (Hundertwasser-Haus, Untere Weißgerberstraße 13, 1030 Wien) zu sehen. Mehr Infos zur Ausstellung gibt’s hier.
Fotografische Eindrücke der fotografischen Eindrücke: