Frau Karrer entdeckt Indochina, Teil 4: Erleuchtung der ganz weltlichen Art in Hoi An

Endlich zwei Tage in der gleichen Stadt. Die Freude ist groß, als wir nach Hoi An fahren. Unser Hotel liegt auf einer kleinen Insel, aber über die Brücke und an der Markthalle vorbei sind wir zu Fuß relativ schnell dort, wo wohl noch kein Tourist einfach so vorbei gegangen ist: in der bunt beleuchteten Altstadt und am Nachtmarkt. Ohne die unzähligen Lampions wäre Hoi An vermutlich nur eine Stadt wie viele andere auch, so ist sie ein ganz spezieller Ort: romantisch, mystisch, abgefahren. Das Wort „abgefahren“ kommt mir tatsächlich relativ schwer über die Lippen, in Hoi An verwende ich es ständig. Apropos Fahren: Motorisierte Fahrzeuge dürfen nur zu bestimmten Zeiten in die Altstadt hinein, somit ist diese weitgehend Fußgängern und Radfahrern vorbehalten. Sehr nett ist das.

So können wir die Atmosphäre noch entspannter genießen. Die bunten Lichter, wohin man schaut. Die netten, aneinander gereihten Bars. Kein Wunder, dass hier Menschen aus aller Herren Länder eine schöne Zeit verbringen wollen. Vor allem für Pärchen ist die Hafenstadt ein Anziehungspunkt. Überall begegnen sie uns, hübsch zurecht gemacht, begleitet von Fotografen, am Land, auf Booten, mit Lichtern in den Händen. Im normalen Leben würde ich vermutlich über den Überschuss an Romantik klagen, aber ich habe ja Urlaub. Da bin ich nicht der Dauersingle, dem so viel Verliebtheit rundherum rasch zu viel wird, sondern total entspannt und tolerant. Das Nachtleben in Hoi An können wir leider nicht ausgiebig testen, Tagwache ist wie immer um 6:30 Uhr. Organisierte Gruppenreisen können hart sein. 😉

Tagsüber hat die Stadt auch einiges zu bieten. Zum Beispiel die 1593 erbaute Japanische Brücke, die das japanische mit dem chinesischen Viertel verbunden hat, eine im chinesischen Stil errichtete Pagode, diverse Handelshäuser, Handwerksbetriebe, das Stadttheater oder den Strand. Der Markt ist beeindruckend, allerdings denke ich mir vor allem in der Fisch- und Fleischabteilung, dass ich das System einer funktionierenden Kühlkette schon sehr schätze.

„Think global, drink local“, steht auf T-Shirts, die hier der Renner zu sein scheinen. Das machen wir an beiden Abenden, trinken regionales Bier und speisen gut. Natürlich kaufen wir auch vier von diesen schwimmenden Lichtern und setzen sie auf dem Fluss aus. Das soll Glück bringen. Ob es dagegen Unglück bringt, wenn die Verkäuferinnen die Kerzen später wieder aus dem Wasser fischen, ist nicht überliefert. Wenn so allerdings deren sicher karges Einkommen vergrößert und gleichzeitig eine Verschmutzung des Flusses vermieden wird, kann man das so lassen. Glücklich bin ich in Hoi An so oder so. Das machen ganz eindeutig die knallbunten Lampions, von denen ich gerne auch einen für Zuhause mitnehmen würde. Hätte ich doch nur den größeren Koffer gekauft…

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