Ein leeres Blatt Papier

„Ich möchte…“, schreibe ich mit zarten Federstrichen. Gut, ich schreibe es mit blauer Tinte aus einem Kugelschreiber, den ich vor Jahren auf einer Messe eingesteckt habe. Der Werbeaufdruck ist verräterisch. Egal. „Ich würde gerne…“, male ich Buchstaben für Buchstaben auf das edle Blatt Papier, das vor mir auf meinem Schreibtisch liegt. Okay, nein. Ich kritzle hektisch in meinen Notizblock, ein kariertes, leicht vergilbtes Etwas mit Eselsohren. Sitze nicht an meinem Schreibtisch, sondern lümmle auf meiner Couch. Der Kopf ist schwer vom Nachdenken, die Füße lagern auf der Armlehne.

In meinem Kopf suche ich nach den richtigen Worten, doch ich fische nur mühsam aus einem Gewusel an Begriffen einen Buchstaben nach dem anderen heraus. Will aneinander reihen, was doch gar nicht zusammen passt. Ich weiß, was am Ende auf dem Papier stehen soll. Sollte. „Ich hätte einfach gerne…“, kratze ich in die Fasern, zerknülle das Blatt und werfe es in die Ecke zu den anderen. Wir stehen uns gegenüber und ich versuche zu formulieren, was ich in Gedanken schon hundertfach mit feinem Schwung auf eine einzelne Seite geschrieben habe. Ich schaue dir in die Augen und lache die Gedanken weg, weil ich das am besten kann. Ein andermal vielleicht.

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