Die 7 besten Schani- und Gastgärten für heiße Sommerabende

Die letzten Sonnenstrahlen des Tages berühren meine Haare. Der aufgeheizte Beton dringt durch die dünnen Sohlen meiner Sandalen. Ein kühles Bier wird der ausgetrockneten Kehle gut tun. Wir laufen durch die Stadt, lassen uns von der Sehnsucht nach einem schattigen Plätzchen treiben und werden bald fündig. Doch so oft ich auch von noch unentdeckten Schanigärten und Gastgärten in Wien lese und mich von diesen gerne überraschen lasse, so sehr gibt es doch Lieblingsplätze, an die es mich immer und immer wieder zieht oder die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Weil mich diese atemberaubend schönen Gärten auch in der Hitze der Großstadt endlich einmal durchatmen lassen.

1. Tachles, Karmeliterplatz

Ich wage zu behaupten, dass der Karmeliterplatz in der Leopoldstadt ohne den wunderbaren Tachles-Schanigarten nicht der gleiche wäre. Wir sitzen inmitten von grünen und blühenden Pflanzeninseln, genießen polnisches Bier (Żywiec, die korrekte Aussprache kann man hier üben, wenn man beim Bestellen beeindrucken möchte), österreichisches Bier (Murauer), Pierogi (meine Favoriten: Erdäpfel-Topfen), die besten Topfenpalatschinken und immer nette Gesellschaft in ungezwungener Atmosphäre. Ab 23 Uhr müssen wir leider ins Lokal wechseln, aber auch da merkt man an vielen kleinen Details wie Kerzen und Blümchen, wie liebevoll es geführt wird. Kein Wunder, dass das Tachles schon vor vielen Jahren zu meinem Stammlokal geworden ist.

cafe-tachles.at
Karmeliterplatz 1, 1020 Wien
Tel.: (01) 212 03 58

tachles, schanigarten tachles, schanigarten

2. Morgenstern, Ulrichsplatz

Zugegeben, im Morgenstern war ich in diesem Sommer noch gar nicht, aber was nicht ist, wird garantiert noch. Ich mag das Lokal und den Schanigarten davor vermutlich auch deshalb so gerne, weil ich süße kleine Gärten auf süßen kleinen (autofreien) Plätzen grundsätzlich sehr schätze. Nebenan gibt’s noch das Ulrich, wo man ebenfalls fein draußen sitzen kann. Aber ich finde das Morgenstern eine Spur gemütlicher.

morgenstern.at
St. Ulrichsplatz 5, 1070 Wien
Tel.: (01) 522 35 28

morgenstern, schanigarten

3. Durchhaus, Neustiftgasse

Ein schattiges Plätzchen in einem der vielleicht schönsten Durchgangshäusern Wiens. Das Essen ist nicht das günstige, aber auch nicht übertrieben teuer (und dem Hörensagen nach sehr gut). Wir bleiben dennoch beim Bier. Über unseren Köpfen rankt wilder Wein, der nicht nur ein wunderbarer Anblick ist, sondern gleichzeitig eine natürliche Decke bildet. Um 22 Uhr ist draußen leider Schluss, also ziehen wir weiter.

durchhaus.at
Neustiftgasse 16, 1070 Wien
Tel.: (01) 526 94 48

durchhaus, gastgarten durchhaus, gastgarten

4. Glacis Beisl, Museumsquartier

Wer begrünte und von außen kaum einsehbare Gastgärten mag, ist im Glacis Beisl bestens aufgehoben. Es ist eine Oase mitten in der Stadt, die mich darüber hinweg tröstet, dass ich Stadtrand-Bewohnerin gerade nicht an meiner geliebten Alten Donau sitzen kann. Wir finden es recht romantisch (okay, ich finde es sehr romantisch) mit all den bunten und dennoch nicht kitschigen Lichtern, die sogar die Farbe wechseln (magic!). Und kurz vor Mitternacht bekommen wir sogar noch eine Runde Bier, das wir lediglich ein wenig schneller trinken müssen, weil gleich Sperrstund‘ ist. Geht sich aber aus.

glacisbeisl.at
Museumsquartier (Zugang Breite Gasse 4), 1070 Wien
Tel.: (01) 526 56 60

glacis beisl, gastgarten

5. Amerlingbeisl, Stiftgasse

Das Amerlingbeisl in Wien-Neubau ist nicht nur optisch ein Highlight mit viel Efeu und zarten Lichtern, sondern auch eine erfreuliche Ausnahme, wenn man noch zu sehr später Stunde draußen sitzen will. Der Gastgarten im Innenhof hat nämlich dank einer Ausnahmeregelung bis sage und schreibe zwei Uhr Früh geöffnet. Dank dem ausfahrbaren Dach können wir selbst bei Regen sitzen bleiben. Eine sehr nette Geschichte verbinde ich mit dem Lokal dann auch noch, also wenn ihr ein sommerliches Date-Lokal sucht, ab ins Amerlingbeisl. (Möglicherweise sitze ich dann gerade am Nebentisch. ;))

amerlingbeisl.at
Stiftgasse 8, 1070 Wien
Tel.: (01) 526 16 60

amerlingbeisl, gastgarten

6. Barbados, Donauinsel

„Ah, hier machst du immer deine Urlaubsfotos, gell?“, begrüßt mich ein Bekannter und meint die kitschigen „Palmen bei Sonnenuntergang“-Bilder auf meiner Facebook-Seite. Das Barbados, das auch Inseltreff heißt und an der U2-Station Donaustadtbrücke direkt an der Neuen Donau liegt, umgibt tatsächlich ein Hauch von Karibik-Feeling. Den Wasserskifahrern kann man von hier aus leider nicht zuschauen, dafür muss man ins Wake-up nebenan gehen. Aber für die Sportler habe ich sowieso kein Auge, wenn der Sonnenuntergang lockt. Außerdem finde ich das Barbados wesentlich gemütlicher, mit konstant wesentlich netterer Bedienung.

inseltreff.at
Am Kaisermühlendamm, Wehr 1 (bei U2-Station Donaustadtbrücke), 1220 Wien
Tel.: 0699 / 10 59 31 24

barbados inselreff, donauinsel, gastgarten barbados inselreff, donauinsel, gastgarten

7. Zum Schinakl, Alte Donau

Wir bleiben am Wasser, bewegen uns aber ein Stück weiter an die Alte Donau. Das Restaurant Zum Schinakl ist für mich das mit Abstand beste in meinem Grätzel und nachdem ich hier des Öfteren auch Bekannte treffe, die mit Kaisermühlen so gar nichts am Hut haben, kann mein Eindruck nicht so falsch sein. Wir bestellen gerne Sparerips, weil die einfach gut sind und das Ambiente so viel besser ist als zum Beispiel das im meistens überfüllten Strandcafé oder Selbstverständlich auf der anderen Seite der Alten Donau. Ein Besuch im teils schattigen, teils sonnigen Gastgarten lässt sich übrigens toll mit einer Bootsfahrt verbinden, genauer gesagt mit einer Fahrt auf einer dieser schwimmenden Inseln, die mir nicht so ganz geheuer sind. Ist aber Geschmacksache.

schinakl.com
Laberlweg 19, 1220 Wien
Tel.: (01) 263 36 56

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Mill – coming soon?

Ein hoffentlich nicht ewiger Traum ist für mich dann noch das Mill in Mariahilf. Einmal hätte ich es fast hinein geschafft – wären wir nicht am Eingang zu einem der angeblich schönsten Gastgärten Wiens gescheitert. Kein Platz. Ein anderes Mal hat uns bereits die Website abgewiesen. Ruhetag. Vielleicht ist es mit dem Mill so wie mit der Zufallsbekanntschaft, der einem nach einem gar wunderbaren Abend seine Nummer gibt und den man niemals anruft, weil ein echtes Date den geweckten Erwartungen möglicherweise gar nicht gerecht werden könnte. Aber wer weiß, vielleicht wird das in diesem Sommer doch noch was mit dem Mill und mir.

mill32.at
Millergasse 32, 1060 Wien
Tel.: (01) 966 40 73

Fotos: privat bzw. Tachles (ganz oben)

 

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