100happydays

Ist es möglich, 100 Tage lang durchgehend glücklich zu sein? Nein, ganz bestimmt nicht. Aber es ist möglich, selbst einem noch so grauen Tag etwas Schönes abzugewinnen. An meinem Geburtstag im März hat mir ein lieber Freund ein Einmachglas und einen Block mit Notizzetteln überreicht. „Schreib einfach auf, wenn du was Schönes erlebst, und wirf den Zettel ins Glas“, hat er gesagt. „Geht es dir mal nicht so gut, schau dir die Zettel an, und stell‘ fest, wie viel Tolles es in deinem Leben gibt.“ Was soll ich sagen… Das Glas ist noch immer leer. Nicht, weil die Idee schlecht wäre (sie ist im Gegenteil ganz super!) oder mein Leben aus aneinander gereihten dunklen Momenten bestünde. Sondern weil ich auf der Facebook-Pinnwand einer Bekannten vor einiger Zeit das Projekt bzw. Experiment 100happydays entdeckt habe.

Was ist dieses 100happydays?

Einfach eine Idee, die irgendjemand irgendwo auf der Welt hatte. 100 Tage lang poste ich mehr oder weniger täglich einen besonders schönen Moment oder eine besonders schöne Begegnung mit dem Hashtag #100happydays.

Warum kann man nicht einfach glücklich sein, ohne das öffentlich zu posten?

Kann man eh. Sollte man auch. Aber es schadet ja nicht, das in aller Regelmäßigkeit zu machen. Dabei hilft mir eben eine gewisse Öffentlichkeit. Und ehrlich: Schöne Momente teilen wir doch alle gerne, oder?

Ist dieses 100happydays Ding ansteckend?

Ein bisschen schon, glaube ich. Ein paar meiner Bekannten und Freunde haben mich schon darauf angesprochen. Manche recht begeistert, manche allerdings auch leicht genervt. „Wozu brauchst du diesen 100happydays-Schaß eigentlich?“ Ja, eh… Lest einfach. 😉

Wie kann man davon genervt sein, wenn jemand glücklich ist und das „zur Schau stellt“?

Möglicherweise ist eben genau dieses Zur-Schau-Stellen für manche ein Problem. Ich mag es ja selbst nicht, dieses ständige „Schatzi hier, Schatzi da“, „Ach, wie sind wir nicht 24 Stunden täglich sooo glücklich!“. Aber es ist eben ein zusätzlicher Ansporn, sich bewusst mit dem eigenen Seelengewäsch auseinander zu setzen. Es gibt so unendlich viele kleine und große Momente des Glücklichseins, die ich nur mit mir oder mit meinem engsten Umfeld teile, jeder braucht natürlich auch seine ganz private Offline-Welt. Echte Kritik wäre sicherlich angebrachter, würde ich jeden Tag einen Moment mit dem Hastag #100shittydays posten. 😉

Wieso genau 100 Tage?

Keine Ahnung, das ist einfach so. Es könnten genauso gut 99, 101 oder 365 Tage sein.

Und warum genau macht man das jetzt wirklich?

Weil ich Anfang des Jahres an einem Punkt angekommen war, an dem ich mich komplett ausgebrannt fühlte. Weil mich genau in dem Moment, als ich wieder ein wenig zu mir gefunden hatte, die Nachricht erreichte, dass ein lieber Freund plötzlich verstorben war (wie regelmäßige Leser dieses Blogs vermutlich mitbekommen haben). Weil manche von uns hin und wieder Herz und Verstand verlieren, um sich langsam wieder hochzuhanteln. Weil das Leben aus Aufs und Abs besteht, die wir nicht immer so unter Kontrolle haben, wie wir es gerne hätten. Weil ich verdammt nochmal einfach gerne glücklich bin.

Und was ist nach den 100 Tagen?

Dann wird es diese glücklichen Momente weiterhin geben, logisch. Außerdem wartet dann ja noch dieses Einmachglas mit den noch leeren Notizzetteln.

Hilft das Experiment?

So blöd das zumindest für die Kritiker klingen mag: ja. Es zeigt doch, dass es selbst im größten Chaos, selbst an einem verregneten, nebeligen, sonnenlosen Tag Dinge gibt, die ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Zum Beispiel, wenn die Gladiolen am Balkon nach und nach aufblühen. Wenn ich in der U-Bahn stehe, jemanden anlächle und mein Gegenüber zurück lächelt. Wenn für uns beide kurz die Zeit stehen zu bleiben scheint, während die grauen Menschen rundherum grantelnd durch die Gegend hetzen. Die untergehende Sonne beobachten. In eine Decke eingewickelt im Schanigarten sitzen und die in Regen gehüllte Stadt einfach liebenswert finden. Ein schönes Essen mit Freunden, Familie oder beiden. Ein feiner Ausflug in die Natur. Das erfolgreiche Erklimmen der Fischerhütte am Schneeberg oder die „Erstbesteigung“ der Jubiläumswarte in Wien. Ein schönes Date, so unschön es möglicherweise enden wird. Die Vorfreude auf einen Traumurlaub, die nun eben noch länger anhalten wird.

c Karrer

#100happydays #vollmondfreitag13hitze13 😉

c Karrer

Kurzurlaub 😉 #100happydays

c Karrer

Erste selbstgezogene Erdbeere gefrühstückt. #omnom #100happydays

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Kaspressknödlsuppe  #100happydays — hier: Brandauers Schlossbräu.

c Karrer

Seit heute stolze Feigenbaum-Besitzerin. #100happydays

c Karrer

Wer krank arbeiten kann, darf auch krank beim#Journalistenstammtisch sitzen. 😉 #100happydays — hier: Walletschek – Cafe Vinothek Greißlerei.

c Karrer

Norwegen planen. #100happydays

c KarrerNoch ist der Himmel über uns blau. #100happydays

c Karrer

Wem hab ich denn diesen entzückenden Blumentopf zu verdanken, der da gestern auf meiner Türmatte stand? #100happydays

c Karrer

Alles da, was Frau braucht. #nachtdesgemetzels — mit Alex. #100happydays

c Karrer

Essbarer Blumenstrauß von der Mamsch. 😉 Und alle richtig erraten. #100happydays

c Karrer

Jetzt wird geflogen. 😉 #100happydays

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